Irak:Angeblich neue Lebenszeichen der deutschen Geiseln

Seit zwei Monaten herrscht Angst um das Leben der beiden entführten Leipziger. Nach Informationen aus deutschen Sicherheitskreisen sind die Entführer immerhin keine fanatischen Islamisten.

Es gebe "indirekte Lebenszeichen" von René Bräunlich (32) und Thomas Nitzschke (28), berichtete die ARD unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise.

Die beiden Ingenieure waren vor knapp zwei Monaten im Nordirak entführt worden. Ein direkter Kontakt zu den Entführern sei aber noch nicht zu Stande gekommen.

Nach Überzeugung der deutschen Sicherheitsbehörden habe die Verschleppung keinen politischen Hintergrund, so die ARD. Die Entführer seien Kriminelle, die Lösegeld erpressen wollten.

Das Auswärtige Amt wollte diese Darstellung nicht kommentieren. Der Krisenstab trete weiterhin täglich zusammen und setze seine Bemühungen intensiv fort, erklärte ein Sprecher. Zum Schutz der Betroffenen gebe man zu den operativen Einzelheiten keine Auskünfte.

Skrupellose Lösegelderpresser

In der Region um Baidschi, wo die beiden Männer am 24. Januar von Bewaffneten entführt worden waren, sind die meisten Beobachter schon seit längerem überzeugt, dass keine fanatischen Islamisten hinter der Entführung stecken.

In der Provinz Salaheddin hält sich hartnäckig das Gerücht, Bräunlich und Nitzschke würden in der Region um den Thartar-See von skrupellosen Lösegelderpressern festgehalten und müssten ständig den Standort wechseln, um einen Zugriff durch die Polizei zu verhindern.

Das letzte Lebenszeichen in Form einer Videobotschaft stammt vom 11. Februar.

Zum dritten Jahrestag des Beginns des Irak-Kriegs hatten am Montagabend rund 400 Menschen in Leipzig erneut mit einer Mahnwache an das Schicksal der beiden Leipziger erinnert.

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