Irak:Al-Qaida-Führer bei Gefecht verletzt

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Auf seinen Kopf wurde eine Belohnung von fünf Millionen Dollar ausgesetzt - jetzt wäre Abu Ajub al-Masri offenbar beinahe gefasst worden.

Der neue Anführer des Terrornetzes al-Qaida im Irak ist nach Informationen des US-Fernsehsenders CNN bei einem Gefecht mit irakischen Truppen verletzt worden.

Abu Ajub al-Masri sei bei einem Schusswechsel zwischen Falludscha und Samarra am Donnerstag angeschossen worden, berichtete der US-Sender unter Berufung auf einen Sprecher des irakischen Innenministeriums. Al-Masris Stellvertreter Abu Abdullah al-Madschamiai sei dabei getötet worden.

Die beiden hätten versucht, in die Stadt Balad zu gelangen, sagte der Sprecher. Von amerikanischer Seite gab es keine Bestätigung für die Angaben.

Das US-Militär, das im Oktober fälschlich verbreitet habe, al-Masri sei getötet worden, habe erklärt, das irakische Innenministerium sei in diesem Fall zuständig, berichtete CNN.

Al-Masri war nach dem Tod des jordanischen Top-Terroristen Abu Mussab al-Sarkawi im Juni neuer al-Qaida-Führer im Irak geworden. Der gebürtige Ägypter war einer der engsten Vertrauten al-Sarkawis gewesen.

Mehdi-Miliz zieht sich offenbar zurück

Wie unterdessen bekannt wurde, zeigt die Sicherheitsoffensive im Irak Wirkung: Der radikale Schiiten-Prediger Moktada al-Sadr soll den Anführern seiner berüchtigten Mehdi-Miliz wegen der jüngsten Sicherheitsoffensive im Irak den Rückzug aus dem Land befohlen haben. Das teilte der irakische Präsident Dschalal Talabani am Donnerstag mit.

Sadr habe zudem die irakische Regierung gebeten, im Zuge ihrer Offensive alle Gesetzlosen im Irak festzunehmen. Die USA betrachten die Mehdi-Miliz als größtes Hindernis bei der Befriedung des Iraks.

Wo sich Sadr selbst aufhalte, sei ihm persönlich nicht bekannt, sagte Talabani weiter. Nach Angaben des US-Militärs befindet sich Sadr derzeit in Iran. Auch die irakische Regierung geht davon aus, dass der radikale Schiiten-Anführer für einen Kurzbesuch in der iranischen Hauptstadt Teheran ist.

Nach Angaben von Vertrauten hält sich Sadr dagegen weiterhin im Irak in der den Schiiten heiligen Stadt Nadschaf auf. Die Sicherheitsoffensive der USA und der irakischen Armee war am Donnerstag in eine neue Phase getreten: Der Irak schloss nach US-Angaben seine Grenzübergänge zu Iran und zu Syrien.

© dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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