Im Visier von al-Qaida:Sorge vor Terrorwelle in Großbritannien

Ist es Panikmache oder reale Bedrohung? Laut einem Zeitungsbericht ist die Gefahr eines Terroranschlags im Vereinigten Königreich so groß wie nie seit dem 11. September 2001. Mehr als 2000 islamische Extremisten warten demnach auf ihren Einsatz.

Die gewaltbereiten Islamisten seien bereits in Großbritannien aufgewachsen, berichtete der Sunday Telegraph unter Berufung auf ein Geheimdienstdokument. Die Unterlagen hätten zwischen dem Geheimdienst MI5, dem Innen- und Verteidigungsministerium sowie Scotland Yard zirkuliert. "Der Ehrgeiz (des Terrornetzwerks) al-Qaida, Großbritannien anzugreifen", sei größer als bislang angenommen, zitierte die Zeitung aus dem Dokument.

Ministerium hält sich bedeckt

Das Innenministerium wollte sich zu dem Bericht nicht äußern, wies aber darauf hin, dass die Sicherheitsvorkehrungen ständig überprüft würden. MI5-Chefin Eliza Manningham-Buller hat bereits im November öffentlich darauf hingewiesen, dass es in Großbritannien eine konkrete Gefährdung durch Terroristen gebe. Sie sprach damals von 1600 aktiven Terrorverdächtigen im Land.

Im Juli 2005 wurden bei vier Selbstmordanschlägen auf den öffentlichen Nahverkehr in London 52 Pendler getötet. In diesem Jahr würden vermutlich mehr Anschläge geplant, berichtete der Sunday Telegraph.

Afghanistan werde vermutlich zunehmend ein Sammelbecken für islamische Extremisten im Kampf gegen Truppen aus westlichen Staaten, schrieb die Zeitung weiter.

Die Nato bemüht sich derzeit um die Entsendung weiterer Soldaten nach Südafghanistan. Da die Gewalt dort ebenso wie die Aufmerksamkeit der Medien zunehme, werde Afghanistan attraktiver für ausländische Terroristen, hieß es in dem Zeitungsbericht.

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