Herzrhythmusstörungen:Blair muss ins Krankenhaus

Vor der Fahrt ins Krankenhaus verkündigte Premierminister Blair, er stehe für eine dritte Amtszeit zur Verfügung. Die erneuten Herzprobleme seien nur ein Routine-Eingriff - mit örtlicher Betäubung.

Der britische Premierminister Tony Blair lässt sich wegen Herzrhythmusstörungen operieren, steht aber für eine dritte Amtszeit nach der Parlamentswahl im kommenden Jahr zur Verfügung.

Das teilte Blair in einer Fernsehansprache wenige Stunden nach dem Abschluss des Parteitags seiner Labour-Partei in Brighton mit.

Es handele sich um einen Routine-Eingriff bei örtlicher Betäubung, sagte der 51-jährige Labour-Chef. Die Herzrhythmusstörungen habe er schon einige Monate und sie hätten ihn nicht arbeitsunfähig gemacht. Bereits vor einem Jahr hatte er sich wegen Herzproblemen behandeln lassen müssen.

"Die lahme Ente Blair"

Im kommenden Frühjahr wolle er bei der Unterhauswahl für eine volle dritte Amtszeit antreten, sagte Blair weiter. Er machte damit Spekulationen ein Ende, er könnte nach der halben Legislaturperiode zu Gunsten von Finanzminister Gordon Brown zurücktreten. Blair kündigte allerdings an, keine vierte Amtszeit anzustreben.

Die konservative britische Zeitung The Daily Telegraph schreibt dazu: "Tony Blairs Herzoperation und seine Entscheidung, am Ende der nächsten Legislaturperiode zurückzutreten, ist ein Erdbeben, das die politische Landschaft in Großbritannien verändern wird (...) diese Erinnerung an seine Sterblichkeit wird den bisher nur schwelenden Streit um seine Nachfolge, zumindest mittelfristig, richtig entflammen lassen (...) Blair ist jetzt eine lahme Ente - und das ist eine überaus beunruhigende Situation für ein Land, das sich in einem weltweiten Krieg gegen den Terrorismus befindet und im Irak den Frieden sichern soll."

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: