Hamburg:Rechenfehler bei Wahlbeteiligung

Zwei Mal musste das Statistische Amt Nord seine Zahlen nach dem Wahltag korrigieren: Offenbar fanden doch weniger Hanseaten den Weg zu den Urnen, als bislang angenommen. Auch bei der Wahlstatistik soll den Statistikern ein Rechenfehler unterlaufen sein.

Am Sonntag war die Wahlbeteiligung nach Schließung der Wahllokale zunächst auf 78,8 Prozent hochgerechnet worden. In der Nacht wurde diese Zahl offiziell auf 69,3 Prozent korrigiert. In dem am Montag veröffentlichten vorläufigen Ergebnis waren es dann nur noch 68,7 Prozent.

Schuld daran sei ein "kleiner Rechenfehler" gewesen, sagte Wolfgang Bick, Vorstandsmitglied des Statistischen Amtes Nord. Ein Mitarbeiter des Statistikamtes erklärte, gleich zu Beginn seien falsche Zahlen in den Rechner eingegeben worden.

Panne bei amtlicher Statistik

"Dies ist kein grundlegender Fehler, der sich auf das Endergebnis auswirkt", sagte Wahlleiter Herbert Neumann. Zu Spekulationen, dass der Politiker Ronald Schill nach seiner Niederlage die Wahlen wegen dieses Fehlers anfechten werde, wollte Neumann keine Stellung nehmen. Schill habe zunächst keinen Kontakt mit dem Landeswahlamt aufgenommen.

Unterdessen berichtete das Hamburger Abendblatt von einer Panne in der amtlichen Statistik. Danach ergeben die in den Listen für die Wahlbezirke addierten Prozentzahlen der Parteien mehr als 100. Auch hier räumte das Statistikamt Fehler ein. Die Werte für die Partei Pro DM/Schill wurden auch zu den sonstigen Parteien gerechnet, kommen also doppelt vor, sagte Wolfgang Bick vom Statistikamt.

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