Guantánamo-Häftlinge:USA lassen Dänen und fünf Briten frei

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Nach monatelangen Verhandlungen haben die USA der Auslieferung von fünf der neun auf Kuba inhaftierten Briten zugestimmt. Auch ein Däne kommt frei. Die unter Terrorverdacht stehenden Häftlinge wurden ohne Verfahren auf unbegrenzte Zeit festgehalten und hatten keinen Rechtsbeistand.

Die britische Regierung hatte sich seit langem um die Freilassung bemüht. Sie war unter anderem von einem der Lordrichter des Oberhauses, der höchsten britischen Rechtsinstanz, darauf hingewiesen worden, dass das Guantánamo-Lager gegen einige der wichtigsten Grundsätze des Rechtsstaats verstoße.

Die Verhandlungen mit den USA über vier weitere gefangene Briten würden fortgesetzt. Die fünf müssen nach ihrer Rückkehr in die Heimat möglicherweise mit ihrer erneuten Festnahme rechnen.

Die Polizei werde prüfen, ob sie in Zusammenhang mit möglichen terroristischen Aktivitäten festgenommen würden, sagte der Minister in einer Pressekonferenz. Die Polizei kündigte an, gegen die Männer werde nach ihrer Rückkehr auf jeden Fall ermittelt.

Entlassene Häftlinge werden eventuell wieder verhaftet

Auch ein in in Guantánamo Bay festgehaltener Däne soll in Kürze in seine Heimat zurückkehren, wie der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen mitteilte. Kürzlich wurden ein Spanier und vier Saudiaraber in ihre Heimatländer entlassen.

Der amerikanische Regierungssprecher Scott McClellan sagte, die betreffenden Länder hätten den USA versichert, dass von den Heimkehrern in Zukunft keine Bedrohung mehr ausgehe. Die USA halten in Guantanamo über 600 mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerks al-Qaida und der afghanischen Taliban ohne Anklage und Rechtsbeistand fest.

Straw sagte, die fünf britischen Staatsbürger würden "in den nächsten Wochen" nach Großbritannien zurückkehren. Die britische Polizei werde dann prüfen, ob diese Männer wegen Terrorverdachts vernommen werden müssten.

Däne kommt als "als freier Mann" zurück

Der 30-jährige dänische Staatsbürger soll nach Angaben von Außenminister Per Stig Møller "als freier Mann" zurückkehren und in Dänemark keiner Rechtsverfolgung durch die dortigen Behörden ausgesetzt werden.

Boucher betonte, die USA hätten volles Vertrauen darin, dass Dänemark und Großbritannien dafür sorgten, dass die Freigelassenen keine Gefahr mehr darstellen könnten. Beide Länder gehörten zu den engsten Verbündeten der USA im Kampf gegen den Terrorismus.

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