Große Koalition:Stern: Schröder wollte Putsch gegen Merkel anzetteln

Unmittelbar nach seiner knappen Niederlage bei der Bundestagswahl im Herbst 2005 soll der damalige Regierungschef Schröder versucht haben, Merkel als Kanzlerin zu verhindern - mit Hilfe der CSU.

Das berichtete das Magazin Stern am Mittwoch vorab unter Berufung auf das "engste Umfeld" des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU).

Weist die Vorwürfe zurück: Ex-Kanzler Gerhard Schröder. (Foto: Foto: ddp)

Demnach habe Gerhard Schröder (SPD) am Wahlabend den CSU-Vorsitzenden Stoiber am Rande der "Elefantenrunde" der Spitzenkandidaten im Fernsehen unter vier Augen angesprochen und erklärt, man solle in den nächsten Tagen miteinander reden.

Stoiber ging den Angaben zufolge zunächst auf das Angebot ein und empfing am Mittwoch nach der Wahl in München einen Emissär.

Dieser habe Stoiber das Angebot unterbreitet, der CSU-Chef solle "als erster Mann der Union" in eine von Schröder geführte große Koalition eintreten, während sich die CDU einen neuen Vorsitzenden wählen solle. Stoiber habe dies aber abgelehnt und erklärt, dass Merkel die Kanzlerkandidatin der Union sei, hieß es.

Schröder bestreitet laut Stern die Münchner Darstellung. Auf Anfrage des Magazins erklärte der Altkanzler, es habe am Wahlabend weder einen direkten Gesprächskontakt mit Stoiber gegeben, noch habe er einen Emissär nach München geschickt.

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