Der britische Premierminister Tony Blair hat nach massiver Kritik aus den eigenen Reihen bestätigt, dass er innerhalb der nächsten zwölf Monaten seit Amt aufgeben wird.
Ähnlich wie in früheren Äußerungen zu seiner politischen Zukunft nannte er am Donnerstag in einer kurzen Stellungnahme aber wiederum kein genaues Datum.
Der seit mehr als neun Jahren amtierende Regierungschef erklärte, die nächste Labour-Parteikonferenz, die Ende September stattfindet, werde seine letzte als Vorsitzender der Partei sein.
Acht Staatssekretäre gehen aus Protest
Als Entsprechend müsste er spätestens in zwölf Monaten bis zur Labour-Parteikonferenz 2007 den Rücktritt vollzogen haben.
aussichtsreichster Anwärter auf die Nachfolge gilt Finanzminister Gordon Brown. Aus Protest gegen Blair hatten am Mittwoch insgesamt acht Staatssekretäre die Regierung verlassen.
Tony Blair dürfte sich derzeit an eine berühmte Vorgängerin erinnert fühlen: Margaret Thatcher. Die Ex-Premierministerin wurde vor 16 Jahren von Parteifreunden gemeuchelt - und die Szenerie wies verblüffende Ähnlichkeiten zu den aktuellen Vorgängen im Königreich auf.
Wie einst die Eiserne Lady
Die "Eiserne Lady" hatte wie Blair für die Labour-Partei für ihre Konservativen drei souveräne Wahlsiege eingefahren. Doch ihr Umfeld klagte immer lauter, dass sich die sturköpfige Regierungschefin für unbesiegbar halte und sich nichts mehr sagen lasse. So wurde Thatcher immer mehr isoliert.
Als sie beim EU-Gipfel in Paris war, kam es in London zum Aufstand. Auch Blair war in dieser Woche in der Provinz, als sich seine Feinde in der Hauptstadt in Stellung brachten.
Als "Verrat mit einem Lächeln auf dem Gesicht" beschrieb sie die Ränke der Parteikollegen danach.