Golfstaaten:Katar und Nachbarn legen Streit bei

Mehr als drei Jahre nach dem Beginn einer Blockade gegen Katar sind Saudi-Arabien und seine Verbündeten dabei, ihren Streit mit dem Emirat beizulegen. Kuwaits Außenminister Ahmed Nassir al-Mohammed al-Sabah erklärte am Montag einem Bericht der Staatsagentur Kuna zufolge, dass die Länder sich auf eine Öffnung geeinigt hätten. Die Ankündigung folgte einen Tag vor dem Jahrestreffen des Golf-Kooperationsrats am Dienstag in Riad. Der Konflikt und dessen angekündigtes Ende dürften bei dem Treffen das beherrschende Thema werden.

Der saudische Außenminister Faisal bin Farhan hatte Anfang Dezember verkündet, es habe bei der Suche nach einer Lösung einen "bedeutenden Fortschritt" gegeben. "Wir hoffen, dass dieser Fortschritt zu einem abschließenden Abkommen führen kann, das in Reichweite scheint." Aus katarischen Quellen hieß es, Scheich Mohammed bin Said Al Nahjan, Kronprinz Abu Dhabis und faktischer Herrscher der Vereinigten Arabischen Emirate, sei gegen die Aussöhnung. Der saudi-nahe Nachrichtensender Al-Arabija berichtete, der Emir von Kuwait habe die Einigung mit Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman und dem katarischen Emir Tamim bin Hamad Al Thani am Telefon besprochen.

Saudi-Arabien, Bahrain und die Emirate hatten am 5. Juni 2017 die Grenzen zu dem auf einer Halbinsel liegenden Land Katar geschlossen. Sämtliche Beziehungen und Transportwege wurden gekappt. Ägypten schloss sich der Blockade an. Beobachter sahen einen Versuch Saudi-Arabiens, seine Dominanz in der Region auszubauen. Riad und Abu Dhabi stört, dass Katar islamistische Organisationen wie die Muslimbrüder fördert. Die Staaten hatten dem Emirat unter anderem Terrorunterstützung und zu enge Beziehungen zum schiitischen Iran vorgeworfen.

© SZ vom 05.01.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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