Glosse: Das Streiflicht

(SZ) Wenn die Älteren zurückblicken, verschwimmt das Gestern gern einmal im milden Abendnebel der Erinnerung. Früher, sagt der Vater, war die Jugend noch nicht so verroht wie heute, was man da jeden Tag liest. Damals, berichtet die Großtante, waren die jungen Herren noch anständig gekleidet, wenn sie uns zum Tanzen abholten, aber Tanzen geht ja auch keiner mehr. In unserer Zeit, mahnt versonnen der Vorgesetzte, während er wie stets nach seiner Lesebrille sucht, da gingen wir Jungs noch raus auf die Straße zum Kicken, statt den ganzen Tag auf kleine Bildschirme zu starren und den Müll nachzuplappern, den ihnen irgendwelche gehirnamputierte Blogger erzählen.