Glosse:Das Streiflicht

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(SZ) Viele, zu viele Menschen haben noch immer ein völlig verklärtes Bild von Bullerbü im Kopf. Sie lassen sich blenden von den rot gestrichenen Höfen, von den Apfelbäumen, von Nächten auf dem Heuboden, von Lasse und Bosse, von Pontus, dem süßen Lämmchen. Was sie nicht sehen - nicht sehen wollen! -, sind die Schattenseiten der vermeintlichen Idylle: der weite Schulweg, der den Kindern morgens und mittags eine frühe Ahnung vom Abgehängtsein vermittelt. Die Abwesenheit von Autos, die von Fortschritts- und Investitionsfeindlichkeit zeugt und so unmittelbar Arbeitsplätze bedroht. Und vor allem die rückständige Landwirtschaft, die man sich im Dorf, skandinavisch hochmütig, glaubt noch leisten zu dürfen. Die Schweine, man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen, werden in Bullerbü noch von Hand gefüttert!

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