(SZ) Möglicherweise ist es derzeit, also Mitte Dezember, noch ein wenig zu früh, um vorauszusehen, ob die Wahrsager tatsächlich alle falsch lagen. Innerhalb von vierzehn Tagen kann durchaus noch eine Menge Unerhörtes passieren; es kann unter Umständen ein drei Meter hohes Riesenkaninchen geboren werden, es kann auch - wenn Sterne und Gene günstig stehen - in China eine rosafarbene Kuh zur Welt kommen. Und wenn niemand mehr damit rechnet, sagen wir, kurz vor Silvester, kann es geschehen, dass ein Papagei einen Banküberfall begeht. Diese Ereignisse wurden nämlich von Wahrsagern aus aller Welt für das nun mählich weichende Jahr 2018 vorausgesehen. Eben diese Wahrsager sehen nun spöttisch ausgestreckte Finger auf sich gerichtet, flankiert von höhnischem Gelächter - schöne Wahrsager seid ihr, wenn nichts davon eintrifft, was ihr so durch die Welt prophezeit, jene Welt übrigens, deren Untergang ihr, wie jedes Jahr, auch diesmal wieder völlig zu Unrecht angekündigt habt. In diesem Jahr, so heißt es, lagen die Auguren, so nennt der Lateiner Menschen, welche die Zukunft voraussehen können, besonders spektakulär daneben.
Glosse:Das Streiflicht
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