Glosse:Das Streiflicht

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(SZ) Dieser Tage ist viel vom politischen Ungeschick des wiedererwachten CDU-Politikers Friedrich Merz die Rede. Das fing wohl damit an, dass sich Merz als Repräsentant der gehobenen Mittelschicht einordnete - gehoben deshalb, weil sein Einkommen etwa bei einer Million Euro im Jahr liege; wäre es ein bisschen weniger, hätte sich Merz behaglich in die ganz normale Mittelschicht einkuscheln dürfen, dort also, wo du und ich jeden Monat schweigend die Kontoauszüge abheften. Dann kam die natürlich falsch rübergekommene Idee, das Asylrecht abzuschaffen, und bei der Reihenfolge, in welcher die Parteivorsitz-Kandidaten ihre Vorstellungsrede halten dürfen, zog Merz anfangs die Karte mit der Zwei, das sah blöd aus. Merz hatte nacheinander drei Probleme: ein soziales Einordnungsproblem, gefolgt von einem Demokratieverständnis-Problem, dem sich ein Reihenfolge-Problem anschloss. Nun kommt ein viertes dazu: ein Dankbarkeitsproblem. Dem liegt folgende, freilich nicht verbürgte, Geschichte zugrunde.

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