Glosse:Das Streiflicht

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(SZ) Träumchen und Schätzchen, die neuen Pandabären des Berliner Zoos, deren Werdegang diese Kolumne aufmerksam verfolgt, blicken nun seit einem guten Jahr auf den täglichen Besucherstrom, ohne dass sich an ihrer Miene ablesen ließe, was eigentlich in ihnen vorgeht. Glaubt man den Biologen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste: gar nichts. In Träumchen und Schätzchen geht gar nichts vor, weil das einzige, was sie interessiert, die ununterbrochene Versorgung mit Bambusblättern ist. Sollte aber doch etwas in Träumchens und Schätzchens Köpfen vorgehen, dann wird dies nichts Gutes sein. Pandas mögen nämlich keine Leute, die sie nicht kennen, einem gewissen Typus von Sachsen nicht unähnlich. Anders als diese mögen die Pandas aber auch niemanden, den sie kennen, ja nicht einmal andere Pandas und auch keine Pandafrauen, außer wenige Stunden im Jahr, in denen der Panda missmutig den Bambusverzehr unterbricht und matt der Stimme der Natur gehorcht, die ihn zur Fortpflanzung auffordert.

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