Das Streiflicht

(SZ) Da Ostern seit dem Konzil von Nicäa auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling fällt, der Mond seinerseits aber voll ist, wann er es für richtig hält, haben wir es mit einem beweglichen Fest zu tun. Der 1. April hingegen fällt immer auf den 1. April, er ist somit im gewissen Sinn ein fester Feiertag wie Allerheiligen oder Weihnachten. In den vergangenen hundert Jahren passierte es viermal, dass Ostern und der 1. April zusammenfielen, und das noch dazu jeweils im Abstand von - Narrenzahl! - elf Jahren: 1923, 1934, 1945 und 1956. Danach gab es ein Riesenloch von 62 Jahren, und nun, im Jahr 2018, treffen der Ostersonntag und der 1. April wieder einmal zusammen, eine insofern leicht beängstigende Konstellation, als der 1. April ja gewissermaßen die Unseriosität in Person ist, ein Tag, an dem man den Leuten allerlei weismachen darf, zum Beispiel dass die Spaghetti auf den Feldern nun reif seien und die ersten zehn Interessenten gratis ernten dürften.