Das Streiflicht

(SZ) Der Nürnberger Parteifürst Marcus König ließ dieser Tage wissen, von nun an gebe es "CSU reloaded". Zu Deutsch sollte das in etwa bedeuten: Jetzt geht es wieder richtig los mit uns, wir sehen wieder wie Sieger aus. "Reloaded", englisch für "nachgeladen", ist aber vielleicht wirklich nicht die glücklichste Wortwahl, um die Lage der CSU angesichts der künftigen Doppelspitze Seehofer/Söder zu beschreiben. Im Western würde es bedeuten, dass die Kontrahenten die Trommeln ihrer Colts .45 rasch mit Nachschub aus dem Patronengurt gefüllt haben, um das Duell auf den Straßen von Munich City fortzusetzen, denn Einigkeit kennen sie nur in einem Punkt: Diese Stadt ist nicht groß genug für uns beide. "Reloaded" kann aber auch heißen, dass eine Datei im Internet erneut geladen wird; in analogen Zeiten hätte man davon gesprochen, jemand spiele schon wieder dieselbe Platte ab, in diesem Fall jene vom CSU-Intrigantenstadl. Beide Deutungen scheinen näher an der Wahrheit zu liegen, als König ahnen mochte.