Glosse:Das Streiflicht

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(SZ) Wagen wir an dieser Stelle ein offenes Wort, ja Bekenntnis: Der Döner gehört zu Deutschland. Er ist Teil unseres Landes wie die Thüringer Bratwurst und die Münchner Leberkässemmel, er ist deutsches Kulturgut wie in Kölle die Cörriwursch rut-wieß und in Hamburg diese Fischresteschlampfe, wie hieß sie noch gleich, also . . ., lassen wir die besser. Zu einem modernen Deutschland der Vielfalt sollte nichts gehören, was anderen Menschen Unwohlsein bereitet. Nun aber wollen die Brüsseler Bürokraten uns nach der Mark noch den Döner wegnehmen, weil irgendwelche Warmduscher und Schattenparker angeblich das Phosphat darin nicht vertragen. Dabei wird das doch sofort vom Cholesterin erstickt, für welches er berühmt ist. Der Döner, vom Riesenfleischklops gesäbelt, besitzt nämlich in mehr als reichem Maße alle Nährstoffe und Fette, die den deutschen Gaumen erfreuen und zeitgeistigen Gesinnungsküchen wie Low Carb und Slow Food Einhalt gebieten.

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