Das Streiflicht

(SZ) Juli Briskman, 50, hat dem amerikanischen Präsidenten beziehungsweise seiner Autokolonne, die an ihr vorbeifuhr, den Stinkefinger gezeigt. Jetzt herrscht eine Riesenaufregung: zunächst, weil die Radfahrerin diese Geste gewählt hat; sodann, weil das Unternehmen, bei dem sie beschäftigt war, ihr umgehend gekündigt hat, als der Fingerzeig publik wurde; und nun, weil nach einem Spendenaufruf für die alleinerziehende Mutter zweier Kinder 3000 Menschen fast 80 000 Dollar gesammelt haben. "This is amazing", würde Donald Trump bestimmt sagen, wenn er von dieser lobenswerten Eigeninitiative erführe. Allerdings dürfte er als unmittelbar Betroffener eine sehr eigene Sicht auf die Botschaft haben, die ihm da hinterhergeschickt wurde, und zwar gleich zweimal, weil Briskman die Kolonne an einer Rot zeigenden Ampel einholte.