Glosse:Das Streiflicht

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(SZ) Ein kleiner Scherz zur Auflockerung ist eigentlich nie verkehrt, aber manchmal eben doch. Man kennt das aus Beziehungen. Das Paar hat sich drei Stunden lang darüber gefetzt, dass die Frau zu viel Zeit mit ihrem adretten Kollegen Peter verbringt (natürlich könnte es genauso gut andersherum sein, und Peter eine Petra). Mühsam ist die Versöhnung schließlich gelungen, man liegt sich in den Armen, schwört sich ewige Monogamie und praktizierte Gleichberechtigung. Und dann löst sich die Frau aus der Umarmung, schaut ihrem Partner verschwörerisch in die Augen und witzelt. "Es freut mich so, dass wir nicht mehr streiten, das muss ich gleich dem Peter erzählen." Doch der Witz kommt zu früh. Die Wunden sind noch nicht verheilt, das zarte Pflänzchen nachwachsenden Vertrauens erstirbt. Für den Scherz ist der Schmerz zu frisch.

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