Glosse:Das Streiflicht

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(SZ) Der Psychologe Claus Koch weiß um die Wirkmacht des Nonverbalen, das Cover seines jüngsten Buches lässt daran keinen Zweifel. "Pubertät war erst der Vorwaschgang", steht auf diesem Buch, der Blick des Lesers aber gehört dem Hintergrund. Dort nämlich rotiert eine Trommel Buntwäsche, und gäbe es die Zeit her, man läse gerne nach, ob der Autor die Koch-Wäsche-Metaphern auf 256 Seiten durchzuhalten versteht, oder ob er nach dem Vorwort bald selbst ins Schleudern gerät. Die Zeit aber eilt, im Leben wie beim Lesen, deswegen sei stattdessen nur kurz ergänzt, dass Koch in seinem Buch erklärt, "wie junge Menschen erwachsen werden und ihren Platz im Leben finden". Die so definierte Transitzone beschreibt er als ein "Niemandsland zwischen Kindheit, Jugend und Erwachsenen". Es ist eine Zeit voll von Bemühen und Sehnsucht und Suche. Koch schlägt deswegen vor, diesen chaotischen Teil der Biografie als "Odysseusjahre" zu verbuchen, womit nun endlich ein wirklich porentief reiner Übergang zur SPD geschafft wäre.

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