Das Streiflicht

(SZ) Claudia Paganini ist keine Teufelsgeigerin, sondern eine kulturphilosophisch geprägte Autorin, die vor Jahren mit einem Buch über Gipfelkreuze und -sprüche hervorgetreten ist. Darum und weil die Berge wieder mal besonders locken, hat der Evangelische Pressedienst (epd) ein Gespräch mit ihr vom Zaun gebrochen, in dem das gute Gipfelkreuz als eines definiert wird, das weder die religiösen Gefühle anderer verletzt noch rassistisch auffällig wird. Die vom epd ebenfalls einvernommene Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler verriet, dass ein Gipfelkreuz sie "immer demütig in der Erhabenheit der Natur" mache, ein Effekt, für den das Gipfelkreuz an dieser Stelle bedankt sei. Hinter all dem steht der große Bergfex Reinhold Messner, der die Gipfelkreuze zum Entsetzen vieler Kletterer und Wanderer einmal als Humbug und unzulässige religiöse Möblierung der Natur bezeichnet und sich dafür im Netz den kuriosen Vorwurf eingehandelt hat, er habe "nicht alle Taschen im Schrank".