Glosse:Das Streiflicht

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(SZ) Als der Journalist Ben Witter wieder einmal unterwegs war, um im Auftrag der Zeit einen Prominenten in eines seiner berühmten Gespräche zu verwickeln, verwickelte er zunächst am Münchner Hauptbahnhof einen Unbekannten in ein freilich eher beiläufiges Gespräch. Anlass war das warme Bier, das noch dazu einen zu dünnen Schaum hatte. "Nullachtfuffzehn", sagte Witter, und über dieses Stichwort kamen sie bis zu langen Herrenunterhosen, die ebenfalls Nullachtfuffzehn hießen und die, wie Witter wusste, innen angeraut waren. Der Unbekannte ging zu seinem Zug, Ben Witter aber machte sich auf den Weg in die Potsdamer Straße zu Hans Hellmut Kirst, der ihm erzählte, dass die Roman-Trilogie "08/15" ihn insofern ruiniert habe, als die Kritik nun überhaupt nichts mehr von ihm wissen wollte.

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