Glosse:Das Streiflicht

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(SZ) Nun, da am 11.11. um 11 Uhr 11 wieder die Karnevalssession beginnt, sei an einen Vorteil erinnert, den der Katholik speziell hier gegenüber dem Protestanten hat. Der Protestant leidet latent schon unter einem schlechten Gewissen, weil er feiert, während andere nichts zu feiern haben oder schreckliche Dinge erleben, wie eine Rede von Frauke Petry. Der Katholik, besonders der Kölner, hingegen begeht die tollen Tage von solcher Gewissensarbeit dermaßen unberührt, dass es ihm nachher womöglich doch ratsam erscheint, vom Vater im Himmel ein wenig Vergebung zu erlangen. Datt Lisa iss so ein nettes Mädschen, watt hätt isch denn machen sollen. Und isch weiß ett doch selbst, 17 Kölsch sind eins zu vill, wenn nit zwei. Auf diese Weise spirituell gereinigt, verlässt der Katholik wohlgemut den Beichtstuhl. Er hat sich vor seinem Schöpfer entschuldigt, wozu sich noch groß einen Kopf machen.

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