Gewalt in Afghanistan:Selbstmordattentäter in Burka

Bei einem Selbstmordanschlag im Südwesten Afghanistan sind mindestens zwölf Menschen getötet worden. Der Täter trug eine Burka - doch noch ist unklar, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte.

Die Serie der Anschläge in Afghanistan reißt nicht ab. Die jüngste Gewalttat trug sich in der südwestafghanischen Provinz Farah zu, ziel war die Polizei. Bei dem Selbstmordanschlag kamen mindestens zwölf Menschen ums Leben 26 weitere wurden verletzt.

"Der Angriff wurde von einer Frau in einer Burka ausgeführt", sagte der Chef der Kriminalabteilung der Polizei in Westafghanistan, Ali Chan Hussainsada. Die radikalislamischen Taliban, die sich zu dem Anschlag bekannten, teilten dagegen mit, der Attentäter sei ein Mann namens Chalid gewesen.

Bei früheren Anschlägen hatten sich männliche Attentäter mit einer Burka als Frau verkleidet. Die Burka ist ein bodenlanges Gewand, das auch Kopf und Gesicht völlig verhüllt.

Hussainsada sagte: "Fünf Polizisten sowie sieben Zivilisten wurden bei dem Angriff getötet." Unter den Verletzten seien zehn Polizeibeamte und 16 Unbeteiligte. Nach Polizeiangaben steuerte der Attentäter oder die Attentäterin ein mit Sprengstoff beladenes Auto in einen Polizeikonvoi. Zu dem Anschlag kam es auf einem Markt im Distrikt Del Aram nahe der iranischen Grenze. Del Aram gilt als Hochburg der radikalislamischen Taliban.

Die Gewalt in Afghanistan hat laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AP seit Jahresbeginn mindestens 1200 Menschen das Leben gekostet, die meisten von ihnen Aufständische. Im vergangenen Jahr wurden nach UN-Angaben mehr als 8000 Menschen getötet.

© AFP/AP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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