Gesundheit:Benzol in Fruchtsäften entdeckt

Das Verbraucherministerium hat in über der Hälfte der untersuchten Getränke Spuren des giftigen Benzol gefunden - Grund ist eine chemische Reaktion im Saft.

In 33 Proben von 64 Getränken sei Benzol entdeckt worden, berichtete die Tageszeitung taz. Nach dpa-Informationen besteht jedoch keine Gesundheitsgefahr. Die Konzentration des Stoffes in den Erfrischungs- und Fruchtmischgetränken liegt nach Angaben des Verbraucherministeriums unterhalb des Benzol-Grenzwertes für Trinkwasser von einem Mikrogramm pro Liter.

Abfüllanlage (Foto: Foto: AP)

In den Ergebnissen aus einigen Bundesländern sah das Bundesinstitut für Risikobewertung trotz Spuren von Benzol keine Gesundheitsgefahr. Die Länder waren vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit um Tests gebeten worden.

Benzol schädigt Keimzellen

Die Ursache für den Stoff in den Säften ist laut dem Bericht vermutlich eine chemische Reaktion im Getränk. Lebensmittelchemiker gingen davon aus, dass das Gift erst entstehe, wenn der Konservierungsstoff Benzoesäure mit Vitamin C (Ascorbinsäure) reagiere.

Das wurde nach Angaben des Ministeriums im vergangenen Jahr in Großbritannien herausgefunden. Benzoesäure kommt natürlicherweise etwa auch in Preiselbeeren vor, Vitamin C in vielen Früchten.

Benzol wird als Krebs erregend und Keimzellen schädigend angesehen. Hauptsächlich wird der Stoff über Autoabgase abgegeben, kann aber auch in Trinkwasser und Lebensmitteln vorkommen. Für einen solchen Stoff gebe es für Fruchtsäfte keine Grenzwerte, hieß es im Verbraucherministerium - der für Trinkwasser geltende Grenzwert werde aber unterschritten.

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