Gesetzliche Versicherungen:Lücken hier und Lücken da

Bei der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es offenbar im Dezember einen zusätzlichen finanziellen Engpass. Fällige Zahlungen an die Krankenkassen werden sich dadurch verschieben - was die ihrerseits in Zahlungsschwierigkeiten bringen wird.

Im kommenden Monat benötigen die staatlichen Alterskassen nicht nur eine zusätzliche Finanzspritze aus dem Bundeshaushalt in Höhe von 600 Millionen Euro, ihnen fehle auch das Geld für fällige Zahlungen an die Krankenkassen, berichtet der Spiegel.

Bislang strecke die Rentenversicherung monatlich rund eine Milliarde Euro für den internen Ausgleich zwischen finanzstarken und finanzschwachen Krankenkassen vor.

Kassen durch Verzug in Zahlungsschwierigkeiten

Im Dezember fehlten der Rentenversicherung dafür erstmals in der Nachkriegsgeschichte die nötigen Reserven. Sie werde das Geld deshalb zwei Wochen später als bisher üblich auszahlen, wie aus einer Anweisung der zuständigen Aufsichtsbehörde hervorgehe.

Betroffen von der verspäteten Zahlung sind dem Spiegel zufolge rund ein Viertel von gut 250 gesetzlichen Krankenversicherungen. Sie erhalten einen Teil ihrer monatlichen Einnahmen verspätet.

Einige gerieten nach Expertenmeinung dadurch selbst in Zahlungsschwierigkeiten und müssten zusätzliche Kredite aufnehmen.

Anfang kommenden Jahres wird sich die Finanzlage der Sozialkassen dann wieder entspannen, weil die Unternehmen ihre Beiträge künftig zwei Wochen früher abliefern müssen als bisher. Dies hatte die alte rot-grüne Koalition noch im April verabredet.

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