Geheimtransporte von Terrorverdächtigen:London räumt Unterstützung für CIA-Flüge ein

Die USA haben bei geheimen Transporten mit Terrorverdächtigen auch einen britischen Flughafen genutzt. Die britische Regierung spricht von einer "sehr ernsten Angelegenheit".

Der britische Außenminister David Miliband hat am Donnerstag erstmals bestätigt, dass die USA bei ihren geheimen Flügen mit Terrorverdächtigen auch einen britischen Flughafen genutzt haben. Zwei Maschinen seien auf der britischen Insel Diego Garcia im Indischen Ozean gelandet und dort aufgetankt worden, sagte Miliband laut BBC News.

Der britische Außenminister David Miliband gestand ein, dass auch britische Einrichtungen für US-Geheimflüge genutzt wurden. (Foto: Foto: dpa)

Die britische Regierung hatte bislang erklärt, dass sie keine Hinweise auf eine Verwicklung in derartige Flüge habe. Außenminister Miliband entschuldigte sich dem Bericht zufolge dafür, dass frühere Dementi in "gutem Glauben" gemacht worden seien.

BBC Korrespondent Paul Reynolds wertete die Enthüllung als "ernsthafte Blamage für die britische Regierung".

Miliband sagte dem Bericht zufolge, dass nach Angaben der USA keiner der beiden involvierten Terrorverdächtigen britischer Staatsbürger sei. Keiner von ihnen soll das Flugzeug verlassen haben und niemals solle ein Häftling auf Diego Garcia gefangengehalten worden sein.

Einer der zwei betroffenen Männer solle sich inzwischen in Freiheit befinden, der andere nach wie vor im Gefangenenlager auf Guantanamo inhaftiert sein. Nach Auskunft der USA sind die Männer nicht gefoltert worden.

Der britische Premierminister Gordon Brown erklärte bei einem Besuch in Brüssel: "Das ist offenkundig eine sehr ernste Angelegenheit." Seine Regierung sei jetzt erst von Washington über die Vorgänge informiert worden.

Die US-Regierung habe "ihr Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, dass wir nicht informiert waren", sagte Brown. "Wir teilen die allgemeine Enttäuschung darüber, was geschehen ist."

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