Gefechte im Libanon:Mutmaßlicher Kofferbomber unter den Opfern

Bei den heftigen Gefechten im Norden des Libanon ist auch ein Verdächtiger im Fall der in Deutschland fehlgeschlagenen Kofferbombenanschläge getötet worden.

Ein am Sonntag bei Gefechten mit libanesischen Truppen getöteter islamistischer Kämpfer ist als Verdächtiger im Zusammenhang mit den in Deutschland versuchten Kofferbombenanschlägen identifiziert worden. Wie aus libanesischen Sicherheitskreisen am Montag verlautete, handelt es sich um Saddam el-Hajdib, die Nummer vier der islamistischen Splittergruppe Fatah al-Islam. Die Fatah al-Islam ist eine prosyrische Splittergruppe, der Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Quaida nachgesagt werden.

El-Hajdib wird vorgeworfen, an den versuchten Kofferbombenanschlägen auf zwei deutsche Regionalzüge im Juli vergangenen Jahres beteiligt gewesen zu sein. Ihm wird in Beirut in seiner Abwesenheit der Prozess gemacht. Er ist der Bruder des in Deutschland inhaftierten Youssef Mohamed el-Hajdib.

Es ist unklar, ob den libanesischen Behörden der Aufenthaltsort des Gesuchten bekannt war, bevor sie die Militäraktion in Tripoli und einem nahen palästinensischen Flüchtlingslager begannen, in dem die Gruppe Fatah al-Islam ihr Hauptquartier hat.

Bei den Kämpfen waren am Sonntag rund 50 Menschen getötet worden. Etliche weitere wurden verletzt. Die Armee geht in dem Lager Nahr al-Bared seit Sonntag gegen Islamisten der sunnitischen Gruppe Fatah al-Islam vor, der Kontakte zur syrischen Führung und zum Terrornetzwerk El Kaida nachgesagt werden.

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