Gedenken:Mahnung gegen das Vergessen

Vor 55 Jahren wurde mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen. Am Wochenende wurde aber auch an anderen Orten an die Leiden der Menschen in der DDR erinnert.

Nicht nur in Berlin, sondern auch in der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn (Sachsen-Anhalt) ist am Wochenende der Opfer an der Grenze zwischen der Bundesrepublik und der DDR gedacht worden.

Marienborn war einst die größte und bedeutendste Grenzübergangsstelle an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Erinnerung brauche authentische Orte, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Samstag bei einem Festakt anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Gedenkstätte und des 55. Jahrestags des Berliner Mauerbaus. Er wünsche sich, dass auch künftig die Menschen "mit wachem Blick für die Gegenwart über die Vergangenheit nachdenken". Das dürfte auch nötig sein, denn nach Ansicht des Direktors der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, ist die DDR-Geschichte vielen Jugendlichen kein Begriff mehr. "Das ist für die weiter weg als Pompeji", sagte Klausmeier der Berliner Zeitung. "Den Begriff Stasi haben viele zwar mal gehört, aber über politische Verfolgung durch die SED, über fehlende Gewaltenteilung oder fehlende Meinungsfreiheit in der DDR gibt es bei vielen Schülern so gut wie kein Wissen", berichtete der Stiftungsdirektor von Seminaren mit Jugendlichen.

© SZ vom 16.08.2016 / dpa, epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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