Gedenken:Bischof Bätzing schlägt Corona-Feiertag vor

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz regt an, mit einem interreligiösen Gedenktag an die Pandemie zu erinnern. Vertreter einer anderen Glaubensrichtung äußern sich eher skeptisch.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat mit Blick auf die Corona-Pandemie einen neuen interreligiösen Feiertag ins Gespräch gebracht. "An die tiefgehende Erfahrung einer großen Unterbrechung werden wir uns mit Sicherheit immer erinnern. Wie wäre es, wenn wir dieser Erinnerung in den kommenden Jahren in unserem Land Form und Gestalt gäben?", heißt es in einem Beitrag des Limburger Bischofs in der Wochenzeitung Die Zeit.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zeigte sich eher skeptisch. Jüdische Feiertage seien in der Regel biblisch, wenige nach-biblisch oder neuzeitlich. "Es stünde uns nicht an, einen Feiertag zu schaffen, der einen religiösen Charakter hat." Zustimmung kam von dem islamischen Theologen Mouhanad Khorchide.

Seit einigen Tagen wird über einen Staatsakt für die Corona-Opfer diskutiert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte diesen Vorschlag gemacht, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) unterstützen die Idee. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und die Vizepräsidentinnen Petra Pau (Linke) und Claudia Roth (Grüne) sprachen von einem falschen Zeitpunkt.

© SZ vom 10.09.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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