Gazastreifen:Sechs Palästinenser bei israelischem Vorstoß getötet

Neue Gewalt im Nahen Osten: Während die Israelis bei einem Militäraktion mehrere Araber töteten, wurde von Extremisten entführter Amerikaner befreit - von Palästinensern.

Die israelischen Soldaten drangen nach Augenzeugenberichten in den frühen Morgenstunden mit Panzern in den Umkreis der Stadt Chan Junis vor. Aus der Luft seien die Truppen von Hubschraubern begleitet worden.

Eine Gruppe militanter Palästinenser habe die Israelis angegriffen und sei dann von einer Rakete aus der Luft getroffen worden. Sieben weitere Palästinenser seien dabei zum Teil schwer verletzt worden, teilte ein Krankenhaussprecher mit.

Eine Armeesprecherin teilte mit, Ziel des Vorstoßes sei es gewesen, von militanten Palästinensern benutzte Tunnel zu finden und "Terroraktivitäten zu verhindern". Nach palästinensischen Angaben waren die Hälfte der Getöteten Mitglieder der radikalen Gruppe Hamas, die andere Hälfte unbeteiligte Zivilisten, darunter auch ein 14-Jähriger.

Fatah-Anhänger befreien US-Bürger

Ein israelisches Kampfflugzeug zerstörte in der Nacht im Norden des Gazastreifens das Haus eines Hamas-Aktivisten. Wie aus palästinensischen Sicherheitskreisen verlautete, wurde das zweigeschossige Gebäude im Flüchtlingslager Dschabalia von einer Rakete getroffen. Das Haus habe militanten Palästinensern als Waffenlager gedient, sagte eine Armeesprecherin.

Ein im Westjordanland entführter amerikanischer Student wurde am Mittwochabend von Mitgliedern der "militärischen" Abteilung der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas befreit.

Der 24-jährige Michael Phillips war nach eigenen Angaben von Mitgliedern einer bislang unbekannten Gruppe namens "Die Armee von Ansar al-Sunna" in ein Taxi gezerrt worden. Sie forderten die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Austausch gegen den Amerikaner, der als Englischlehrer in Nablus arbeitet.

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