Gazastreifen:Israel tötet Hamas-Kommandeur

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Bei einem Luftangriff hat die israelische Armee einen Kommandeur der Hamas getötet. Zeitgleich bemüht sich Ägypten um einen Waffenstillstand.

Die israelische Armee hat bei einem Luftangriff im Gazastreifen einen Kommandeur der radikal-islamischen Hamas getötet. Es handle sich dabei um Nafes Mansur, der an der Entführung eines noch immer im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Soldaten 2006 beteiligt gewesen sei, teilte das Militär mit. Vertreter der Hamas sowie Ärzte sagten, Mansur sei am Donnerstag von einer Rakete getroffen worden, als er zu Fuß im Flüchtlingslager Rafah unterwegs gewesen sei.

Palästinenser trauern um Nafes Mansur (Foto: Foto: AFP)

Welche Rolle Mansur bei der Verschleppung des Soldaten Gilad Schalit vor fast zwei Jahren hatte, ist unklar. Der damals 19-Jährige war bei einem Überfall palästinensischer Kämpfer auf einen israelischen Militärstützpunkt entführt worden. Für seine Freilassung verlangt die Hamas, dass knapp 1400 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freikommen. Israel lehnt dies ab.

Der jüngste Luftangriff kommt zeitgleich mit ägyptischen Bemühungen, einen Waffenstillstand zwischen der Hamas im Gazastreifen und Israel auszuhandeln. Die Gruppe Islamischer Dschihad erklärte am Donnerstag, sie werde das Abkommen nicht unterzeichnen, wolle jedoch auch nicht "als erste" dagegen verstoßen. "Wir werden der Öffnung der Grenzen zum Gazastreifen eine Chance geben", sagte der Vize-Chef des Islamischen Dschihads, Sejad al-Nachala.

Am Mittwoch hatte die amtliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena gemeldet, Vertreter diverser Palästinenser-Gruppen hätten einem ägyptischen Vorschlag für einen Waffenstillstand mit Israel zugestimmt. Ziel ist, die Spirale von israelischen Angriffen auf Hamas-Mitglieder und palästinensischem Raketenfeuer auf Israel zu beenden, die die Nahost-Friedensgespräche behindern.

Nach dem Waffenruhe-Angebot nannte Israel am Donnerstag Bedingungen für ein Ende der Angriffe im Gazastreifen. Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Arye Mekel, sagte, Israel sei grundsätzlich an einer "Beruhigung des Südens" interessiert.

Die Bedingungen dafür seien ein Ende der Angriffe durch die militanten Palästinenser auf das israelische Grenzgebiet, ein Stopp von Terroranschlägen in Israel sowie des Waffenschmuggels über die ägyptische Grenze. "Wenn diese Bedingungen erfüllt werden, könnte eine Waffenruhe von Dauer sein", sagte Mekel. Bislang hatte Israel eine Waffenruhe als "nicht ernst gemeint" abgelehnt und gewarnt, militante Palästinenser wollten sie lediglich zur Aufrüstung und Neugruppierung nutzen.

© Reuters/dpa/bavo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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