G-8-Gipfel in Heiligendamm:Afrika im Blickfeld

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Am letzten Tag des G-8-Gipfels haben die Staats- und Regierungschefs den Fokus auf die Hilfe für Afrika gerichtet. 60 Milliarden Dollar sollen zur Bekämpfung gefährlicher Krankheiten bereitgestellt werden.

Nach ihrem Klimaschutz-Kompromiss haben die G-8-Länder Hilfen für Afrika und ein milliardenschweres Programm zum Kampf gegen gefährliche Krankheiten wie Aids in Angriff genommen.

Die G-8-Staats- und Regierungschefs haben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auf ein neues Hilfsprogramm in Milliardenhöhe zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose in Afrika geeinigt.

In dem Beschluss versprechen die führenden Industrieländer und Russland, zur Bekämpfung dieser Infektionskrankheiten insgesamt 60 Milliarden Dollar zu geben. Die Hälfte davon werden allein die USA, die übrige Summe von 30 Milliarden Dollar die sieben anderen G-8-Staaten tragen.

Das Programm war vor knapp zwei Wochen von US-Präsident George W. Bush in Grundzügen vorgeschlagen worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel will noch am Freitagvormittag den Beschluss in Heiligendamm nach dem Treffen der G-8-Länder mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs vorstellen.

Über das Programm hatte es bis zuletzt ein Tauziehen gegeben. Einige Länder wie Italien sollen dem Vernehmen nach lange gezögert haben, sich an dem Programm zu beteiligen.

In ihrer Erklärung zu Afrika unterstreichen die Staats- und Regierungschefs ferner ihre Verpflichtungen, die sie vor zwei Jahren auf dem Gipfel im schottischen Gleneagles eingegangen waren. Danach müssen die G-8-Staaten bis 2015 0,7 Prozent des Nationaleinkommens für Entwicklungshilfe aufwenden. Deutschland steht derzeit bei 0,36 Prozent.

Keine Hinweise auf Aktionen

Unterdessen hat sich die Sicherheitslage rund um den hermetisch abgeriegelten Ostseebadeort in der Nacht weiter entspannt. Nur noch mehrere hundert Demonstranten hätten sich nahe dem Tagungsort versammelt, teilte die Polizei-Sondereinheit Kavala in der Nacht mit. Die Stimmung sei friedlich.

"Wir haben keine Hinweise darauf, dass irgendwelche Aktionen geplant sind", sagte eine Sprecherin. Fernsehbilder zeigten, wie Demonstranten in Schlafsäcken auf Straßen nach Heiligendamm übernachteten und so die Zufahrt zum Gipfelort blockierten.

Die G-8-Kritiker wollen ihre Blockaden um Heiligendamm spätestens am Freitagvormittag beenden, um rechtzeitig bei einer Abschlusskundgebung am Mittag im Rostocker Stadthafen zu sein. Die Abfahrt der Gipfel-Delegationen am Nachmittag soll nicht behindert werden.

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