Führungskader:CDU soll sich erneuern

Wer übernimmt in vier Jahren das Ruder von Angela Merkel? Schleswig-Holsteins Landeschef will, dass die CDU schon jetzt auf diese Frage reagiert: mit den jungen Talenten der Partei.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte aus Sicht des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU) klarstellen, wer in vier Jahren nach ihr das Ruder übernehmen könnte. "Die Menschen haben ein Rieseninteresse, dass Angela Merkel das Land weitere vier Jahre erfolgreich führt. Sie wollen aber dann auch Perspektiven sehen, wie es danach weitergeht", sagte er dem Focus. "Unser mäßiges Wahlergebnis bei der Bundestagswahl legt uns ans Herz, personell eine Erneuerung anzugehen", sagte er. Die CDU brauche "neue Gesichter in Führungspositionen, die dafür Gewähr bieten". Die 63-jährige Merkel regiert seit zwölf Jahren. Bei der Bundestagswahl war die von ihr geführte CDU zusammen mit der CSU auf das schwächste Unionsergebnis seit der ersten Bundestagswahl 1949 abgestürzt. Günther, 44, sagte, geeigneter Nachwuchs stehe bereit. Die CDU sei personell "extrem gut" aufgestellt. "Wir haben so viele Persönlichkeiten in der zweiten Reihe wie seit vielen Jahren nicht." Nach dem Beginn erster Sondierungsgespräche forderte er Union, FDP und Grüne auf, bei den Gesprächen über eine Jamaika-Koalition mehr Tempo zu machen. Durch Abwarten sei zu viel Zeit verschwendet worden. "Damit haben wir uns geschadet. Die Verhandlungen müssen deutlich vor Weihnachten beendet werden." Der CDU-Politiker äußerte die Erwartung: "Anfang Dezember steht Jamaika." Darauf wette er um eine Kiste Kieler Sprotten.

© SZ vom 20.10.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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