Französische Parlamentswahl:Konservative Mehrheit zu erwarten

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Bei den Parlamentswahlen in drei Wochen steuern Frankreichs Konservative auf eine satte Mehrheit zu. Präsident Sarkozy hätte dann freie Hand für sein ehrgeiziges Reformprogramm.

Drei Wochen vor den Parlamentswahlen in Frankreich hat die heiße Phase im Werben um die Wähler begonnen. In Umfragen vom Montag wurden dem bürgerlichen Lager des neuen Präsidenten Nicolas Sarkozy eine satte Mehrheit vorhergesagt. Damit hätte der Staatschef weitgehend freie Hand, sein Reformprogramm umzusetzen. Insbesondere durch Veränderungen am Arbeitsmarkt und im Staatsapparat soll die Wirtschaft der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone angekurbelt werden.

Während Sarkozys konservative UMP den Wahlen am 10. und 17. Juni gelassen entgegensehen kann, dürfte die bei den Präsidentenwahlen Anfang Mai unterlegene Linke vom Wähler erneut abgestraft werden: Einer Umfrage des Instituts TNS-Sofres zufolge können die Sozialisten in der ersten Wahlrunde am 10. Juni nur mit 28 Prozent der Stimmen rechnen, die UMP hingegen mit 40 Prozent.

Zwei bis zehn Sitze für Bayrou

Damit würden die Konservativen ihre jetzige Parlamentsmehrheit ausbauen. Sie kämen demnach auf 365 bis 415 Parlamentsmandate in der 577 Sitze umfassenden Nationalversammlung. Dies wären bis zu 56 Mandate mehr als bisher für die Konservativen, die derzeit 359 Sitze haben. Als Wahlkampfzugpferd geht der neue Ministerpräsident Francois Fillon ins Rennen, der sich ebenso wie rund ein Dutzend weitere Regierungsmitglieder um einen Parlamentssitz bewirbt.

Die Sozialisten, die derzeit 149 Mandate innehaben, können hingegen nicht auf Zuwächse hoffen: In Umfragen werden ihnen 137 bis 153 Sitze vorhergesagt. Die neu geschaffene Demokratische Bewegung des bei der Präsidentenwahl gescheiterten Zentrumskandidaten Francois Bayrou kann mit zwei bis zehn Sitze rechnen.

Die Wahl hat zwei Runden: In der ersten ist gewählt, wer in einem Wahlkreis die absolute Mehrheit der abgegeben Stimmen auf sich vereint und dabei mindestens ein Viertel der Stimmen der eingeschriebenen Wähler erlangt. In die zweite Wahlrunde gelangen nur Kandidaten, die mindestens 12,5 Prozent der Stimmen haben. Dort reicht dann die relative Mehrheit der Stimmen zum Sieg.

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