Frankreich:Sarkozy fordert Sterilisation von Kinderschändern

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Frankreichs Präsident hat eine härtere Gangart gegenüber Sexualstraftätern. Nach dem aufsehenerregenen Fall eines Pädophilen, der sich Viagra verschreiben ließ, fordert Sarkozy nun Sterilisation.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat sich für die Sterilisation von Kinderschändern ausgesprochen. Er befürworte die chemische Sterilisation von Sexualstraftätern, sofern diese der Behandlung zustimmten, sagte Sarkozy.

Am Ende ihrer Haftzeit sollen Sexualstraftäter künftig von Experten untersucht und falls nötig in eine geschlossene Anstalt eingewiesen werden. Ein erstes Krankenhaus für derartige Fälle werde 2009 in Lyon eröffnet.

Wer sich behandeln lasse, könne die Erlaubnis zum Freigang erhalten, der aber mit Hilfe einer elektronischen Fußfessel überwacht werde. "Wir können nicht Raubtiere, Kranke und Menschen, die töten und das Leben von Kindern zerstören können, in Freiheit lassen", sagte Sarkozy nach einem Treffen mit Premierminister Francois Fillon und Justizministerin Dati.

Viagra für Straftäter

In den vergangenen Tagen hatte der Fall eines rückfällig gewordenen Kinderschänders in Frankreich Aufsehen erregt. Ein Gefängnisarzt hatte dem Mann nach eigener Aussage die Potenzpille Viagra verschrieben.

Der Arzt habe sich freiwillig bei der Polizei gemeldet, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit. Zunächst blieb unklar, warum der Sexualstraftäter das Potenzmittel verschrieben bekommen hatte.

Der 61-Jährige war Anfang Juli entlassen worden und hatte anschließend einen fünf Jahre alten Jungen entführt und missbraucht, erklärte die Staatsanwaltschaft. Bei der Festnahme des Mannes fand die Polizei bei ihm eine angebrochene Viagra-Packung.

Der mutmaßliche Straftäter sagte, dass er das Medikament verschrieben bekommen habe. Der Mediziner machte geltend, er habe nicht gewusst, warum der Mann einsaß.

Vor der Ministerrunde hatte Sarkozy den Vater des missbrauchten Jungen empfangen und ihm versprochen, dass die Gesetze gegen Kinderschänder verschärft werden sollen.

Wo kann man es mit Kindern tun?

"Er hat mir versprochen, dass solche Täter nie mehr entlassen werden", sagte Mustafa Kocakurt anschließend. Wenn es stimme, dass der Arzt dem Häftling Viagra verschrieben habe, dann solle auch er eingesperrt werden, sagte er.

Der Viagra-Fund bei einem bereits verurteilten Sexualstraftäter hatte in Frankreich Empörung ausgelöst. "Man gibt ihm die Waffen, um wieder von vorn anzufangen", sagte der Anwalt der Familie des Jungen, Emmanuel Rigilaire.

Der homosexuelle Pädophile hatte seit 1975 drei längere Freiheitsstrafen abgesessen. Experten hatten ihn als gefährlich und kaum resozialisierbar eingestuft.

Nach Medienberichten hatten seine Aufseher die Gefängnisleitung darauf aufmerksam gemacht, dass der Mann davon sprach, nach seiner Entlassung "in Länder zu fahren, in denen man es mit Kindern tun kann".

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