Flüchtlingskinder:Pro Asyl nennt Aufnahmeaktion "Feigenblatt"

Eine Gruppe elternloser Kinder am Hafen von Piräus: Sie sollen nach Deutschland und Luxemburg gebracht werden. (Foto: Angelos Tzortzinis/dpa)

Als "lächerlich gering" bezeichnet die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl die Zahl von etwa 55 unbegleiteten Flüchtlingskindern aus Griechenland , die am Samstag in Niedersachsen aufgenommen werden sollen. "Die Aktion droht zu einem Feigenblatt zu verkommen für die Nicht-Aufnahme Tausender Geflüchteter, die in den Insellagern in Griechenland sich selbst überlassen sind", teilten Pro Asyl und die Landesflüchtlingsräte am Freitag in Frankfurt mit. Eine Aufnahme, die ernsthaft Abhilfe in den überfüllten griechischen Lagern schaffen solle, müsse anders aussehen. Die Aktion werde dennoch "als die große solidarische Geste Europas präsentiert", kritisierten die Hilfsorganisationen. Die Bundesregierung habe 200 000 deutsche Urlauber aus der ganzen Welt zurückgeholt. Die Aufnahme Schutzsuchender "dürfte logistisch keine Herausforderung sein, wenn der politische Wille da ist".

© SZ vom 18.04.2020 / kna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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