Festnahme im Irak:Hoher US-Offizier soll Feind geholfen haben

Er war bisher Leiter des Bagdader Gefängnisses, in dem auch Saddam Hussein saß, nun befindet er sich selbst in Haft. Die Vorwürfe gegen Oberstleutnant William Steele klingen nach Verrat - und einer Schwäche für irakische Frauen.

Die Erklärung der amerikanischen Streitkräfte klang vergleichsweise dürr: Der Leiter des Gefängnisses Camp Cropper in Bagdad, US-Oberstleutnant William Steele, ist schon vor einigen Wochen festgenommen und in Kuwait inhaftiert worden. Weitere Einzelheiten würden in Kürze bekannt gegeben, insbesondere die gegen Steele erhobenen Vorwürfe, sagte eine Armeesprecherin.

Zunächst müsse sich Steele einer Anhörung nach Artikel 32 stellen, der entsprechend den US-Zivilverfahren eine Befragung zu den gegen ihn erhobenen Anschuldigungen vorsehe, sagte die Sprecherin weiter. Die nächsten Schritte sind die mögliche Einleitung eines Verfahrens und ein Prozess.

Steele stand Anstalt mit mehreren tausend Häftlingen vor

Der Sender NBC lieferte mehr Informationen zu der Causa: Steele würden "Hilfe für den Feind, das Zurückbehalten klassifizierter Dokumente, Beziehungen zu einer irakischen Dolmetscherin und einer weiteren Irakerin, Gehorsamsverweigerung gegenüber einem Vorgesetzten" und der "Besitz pornographischen Materials" zur Last gelegt.

In dem am Bagdader Flughafen gelegenen Camp Cropper saß der frühere irakische Staatschef Saddam Hussein vor seiner Hinrichtung ein.

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