Feinstaub:Sonntagsfahrverbot als Sofortmaßnahme

Für ihre Forderung nach dem autofreien Sonntag hat die Grünen-Verkehrsexpertin Franziska Eichstädt-Bohlig unerwartete Unterstützung erhalten: Auch in der CSU werden Stimmen laut, die mit dieser Lösung den Feinstaub bekämpfen wollen.

Eichstädt-Bohlig plädierte in der Bild-Zeitung dafür, privaten Autoverkehr an Sonntagen zu untersagen: "Ein Sonntagsfahrverbot sollte wieder diskutiert werden." Das allein reiche jedoch nicht aus, um die Menge des Feinstaubes, der vor allem durch die Abgase von Dieselmotoren entsteht, in der Luft zu verringern. "Auf Dauer müssen tiefergreifende Initiativen her."

Auch der CSU-Umweltexperte Josef Göppel hält ein solches Verbot für "richtig". Göppel sagte der Zeitung: "Noch wichtiger ist aber, dass die deutsche Automobilwirtschaft schneller mit dem Einbau von Filtern vorankommt."

Bioethanol: Gesünder und billiger

Um den Rußausstoß langfristig zu verminderten, schlägt der SPD-Umweltexperte Hermann Scheer vor, dass "Städte und Gemeinden die Beimischung von Bioethanol zum Dieseltreibstoff vorantreiben". Scheer sagte der Zeitung: "Damit können Partikelemissionen um bis zu 46 Prozent reduziert werden." Auch würde der Diesel-Treibstoff damit deutlich billiger.

In München war am Ostersonntag an der Landshuter Allee mit 58 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft zum 36. Mal in diesem Jahr ein zu hoher Wert gemessen worden. Der EU-Tagesgrenzwert beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

Erlaubt sind nach den seit dem 1. Januar 2005 geltenden EU-Richtlinien nur 35 Überschreitungen im gesamten Jahr. Anwohneranwalt Remo Klinger reichte Klage beim Verwaltungsgericht München ein.

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