Familie Engelhorn:Das Reich des Pharma-Königs

Illustration: Bene Rohlmann (Foto: Illustration: Bene Rohlmann)

Von Mauritius Much

Bis vor Kurzem kannte den Namen Engelhorn in Deutschland kaum jemand. Dass sich dahinter eine der reichsten Familien des Landes mit einem Milliardenvermögen verbirgt, wurde einem breiteren Publikum erst vor zwei Jahren bei einem der größten Steuerstrafverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik offenbar: Zwei Töchter des 2016 gestorbenen Pharma- Unternehmers Curt Engelhorn, einst Mitgesellschafter von Boehringer Mannheim, einigten sich mit den bayerischen Finanzbehörden auf eine Nachzahlung von 145 Millionen Euro. Das ist viermal so viel, wie "Bäderkönig" Eduard Zwick dem bayerischen Fiskus Anfang der 1980er-Jahre schuldete. Erkenntnisse aus den Paradise Papers nähren den Verdacht, dass Carolin und Elisabeth Engelhorn wesentlich mehr Steuern hinterzogen haben könnten. In den Daten, die der SZ vorliegen, finden sich 38 Briefkastenfirmen oder stiftungsähnliche Trusts, die den Ermittlungsbehörden im Steuerfall Engelhorn unbekannt waren. Schon damals hatten sie vermutet, dass das Offshore-Reich noch viel größer war. Die Enthüllung könnte dazu führen, dass die Untersuchungen wieder aufgenommen werden. Vielleicht würde gar das gesamte Verfahren neu aufgerollt.

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