Fall Spitzer: Sexaffäre in den USA:Die Schöne mit dem falschen Namen

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Wer ist die Frau, wegen der Eliot Spitzer seinen Posten als New Yorker Gouverneur verlor? In den US-Medien wird die Geschichte der Edel-Prostituierten Ashley Alexandra Dupré alias "Kristen" jetzt in aller Ausführlichkeit ausgebreitet.

Kata Kottra

Ihre persönliche Seite bei MySpace ist zur Zeit sehr gut besucht. Alle wollen einen Blick auf die Photos und persönlichen Daten von Ashley Alexandra Dupré werfen. Dabei wollte sie doch als R-'n'-B-Sängerin bekannt werden und nicht als Callgirl mit dem Berufsnamen "Kristen", das durch eine Liaison mit Eliot Spitzer zur Berühmtheit wurde - und den New Yorker Gouverneur zu Fall brachte.

Ashley Alexandra Dupré wollte in New York eigentlich im Musikgeschäft Fuß fassen. Jetzt erlangte sie im Zuge der Affäre mit dem Gouverneur Berühmtheit. (Foto: Foto: AFP)

Am Montag erschien sie nach Angaben der New York Times kurz vor dem Bundesgericht. Sie selbst wird jedoch nicht angeklagt, sondern soll in einem Prozess gegen die mutmaßlichen Betreiber des Prostituiertenringes "Emporer's Club VIP" als Zeugin aussagen. In den meisten Bundesstaaten der USA ist Prostitution verboten.

Der New Yorker Gouverneur Eliot Spitzer soll Kunde des Emporer's Club gewesen sein und am 13. Februar dieses Jahres die durch den Ring vermittelten Dienste von Ashley Alexandra Dupré in Anspruch genommen haben. Ein Polizeibeamter hatte eher zufällig ein Gespräch mitgehört und so die Aufmerksamkeit auf den als Saubermann bekannten Spitzer gelenkt.

Nun steht die heute 22-jährige Ashley Alexandra Dupré zunehmend im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Wie ihrer MySpace-Seite zu entnehmen ist, hatte sie als 17-jährige ihre Heimat an der Küste von New Jersey verlassen, um in New York City ihr Glück zu versuchen. Nach ihren eigenen Angaben verließ sie eine "zerrüttete Familie", in der sie missbraucht worden war. Auch von Drogenmissbrauch in ihrer Jugend ist die Rede.

Ihren ursprünglichen Namen Ashley R. Youmans ließ sie 2006 in Ashley Rae Maika DiPietro ändern und nahm damit den Namen ihres Stiefvaters an, den sie ansah als "den einzigen Vater, den ich je gehabt habe", so die New York Times. Ashley Alexandra Dupré ist ihr Künstlername, unter der sie auch ihre MySpace-Seite betreibt. Mit ihrer Mutter Carolyn Capalbo, 46, soll der Kontakt nach den "Rebellionen der Teenager-Zeit" inzwischen wieder sehr eng sein.

Mitten in der Nacht habe ihre Tochter letzte Woche angerufen, um ihr zu sagen, dass sie für einen Begleitservice gearbeitet habe und jetzt in Konflikt mit dem Gesetz geraten sei. Auf der Homepage vom Emporer's Club, die seit Beginn der Affäre offline ist, wurde Dupré beschrieben als etwa 1,60 Meter große "Amerikanerin, zierlich, sehr hübsche Brunette".

In New York hatte Dupré wohl versucht, sich als Musikerin durchzuschlagen - mit eher mäßigem Erfolg. "Ich habe die letzten zwei Jahre damit verbracht, die Musikszene kennenzulernen, Leute kennenzulernen und Verbindungen zur Musikindustrie aufzubauen", so Dupré auf ihrer MySpace-Seite. Mehr Erfolg hatte sie offensichtlich beim Knüpfen von Verbindungen zum New Yorker Gouverneur.

Ihre Dienste sollen etwa 1000 Dollar in der Stunde gekostet haben, womit sie etwa im Mittelfeld lag - Kolleginnen von ihr wurden für bis 4300 Dollar in der Stunde gebucht. Auf seiner Webseite hatte sich der Emperor's Club präsentiert als "bevorzugter Begleitservice für Menschen, die Spitzenleistungen gewohnt sind".

VIP Emperor verstünde sich als Dienstleister "im Auftrag von gebildeten und erfolgreichen internationalen Kunden, die immer ihr Bestes geben und, im Gegenzug, auch nur das Beste empfangen wollen". Eine Beschreibung, die anscheinend auch Gouverneur Spitzer angesprochen hat.

In amerikanischen Blogs werden nun weder Dupré noch Spitzer geschont. "Jeanette's Celebrity Corner" wendet sich direkt an den Ertappten und fragt: "War es diese 22-jährige Nutte wirklich wert, Spitzer? Schau doch auf all den Schmerz und die Schande, die du auf deine Frau und die Kinder gebracht hast". Gleich neben der moralischen Anklage: alle Bilder von Ashley.

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