Fall Schiavo:Bushs Antrag abgewiesen

Der letzte Versuch, vor Gericht für das Leben von Terri Schiavo zu kämpfen, ist gescheitert. Gouverneur Jeb Bush darf nicht das Sorgerecht für die Komapatientin übernehmen.

Ein Richter am Staatsgericht in Florida hat entschieden, dass Bush und die Sozialbehörden des US-Staates keine rechtliche Grundlage haben, um das Sorgerecht für die Koma-Patientin Terri Schiavo zu übernehmen.

Er lehnte es ab, sich mit den Argumenten von Bush zu befassen. Der hatte angebliche neue medizinische Erkenntnisse angeführt. Damit haben die Eltern Schiavos kaum noch Chancen, das Sterben ihrer Tochter zu verhindern.

Im verzweifelten Kampf um deren Leben waren auch sie in letzter juristischer Instanz gescheitert. Der Oberste Gerichtshof in Washington weigerte sich, die Urteile früherer Instanzen aufzuheben.

Schindler: Bitte lasst meine Tochter leben

Die Eltern hatten beim Obersten Gerichtshof einen Dringlichkeitsantrag auf Wiederaufnahme der Ernährung gestellt. Die Begründung der Richter für ihre Ablehnung ist bisher nicht bekannt.

Vor dem Hospiz in Clearwater, in dem Schiavo liegt, stehen Tag und Nacht Mahnwachen von Sterbehilfegegnern. Am Mittwoch wurden mehrere festgenommen, die versuchten, auf das Gelände vorzudringen, um Schiavo symbolisch Wasser zu bringen.

Terri Schiavo wird auf Antrag des Ehemanns seit dem 18. März nicht mehr künstlich ernährt. Ärzte rechnen mit ihrem Tod innerhalb der nächsten Woche. Die Mutter der 41-Jährigen, Mary Schindler, richtete einen emotionalen Appell an Richter und Politiker: "Bitte, irgendjemand da draußen muss diese Grausamkeit stoppen. Bitte lasst meine Tochter leben."

Eine Anwältin der Eltern sagt inzwischen, Terri Schiavo habe vergangenen Freitag auf die Frage, ob sie weiter leben wolle, versucht mit "Yeah" zu antworten. Sie habe geweint, als sie hörte, dass der Ernährungsschlauch auf Antrag ihres Mannes entfernt werde, zitierten US-Medien die Anwältin Barbara Weller.

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