Fahndungserfolg:Der schlimmste Fall

Angela Merkels Horrorszenario: Terroristen, getarnt als Flüchtlinge.

Von Stefan Braun

Am Dienstag haben die Sicherheitsbehörden drei Männer wegen Terrorverdachts festgenommen - und es klingt wie eine Bestätigung schlimmster Ängste. Bei den Männern handelte es sich laut Ausweisen um Syrer; sie kamen in der Hochphase der Flüchtlingskrise nach Deutschland; sie lebten in Erstaufnahmeeinrichtungen, hatten offenbar Verbindungen zu den Paris-Attentätern und standen in Kontakt mit Führungsleuten des sogenannten Islamischen Staates. Dieses Szenario hat das Zeug dazu, selbst die Gutherzigsten am Flüchtlingskurs der Bundesregierung zweifeln zu lassen.

Umso verständlicher ist es, dass die Sicherheitsbehörden jetzt zuschlugen. Sie brauchen den Beleg dafür, dass sie aufpassen, dass sie alles tun, damit die schlimmsten Befürchtungen nicht wahr werden. Es mag Zufall sein, dass diese Aktion wenige Tage vor der Berlin-Wahl stattfand. Aber unvorstellbar ist es nicht, dass Regierung und Generalbundesanwalt genau jetzt Härte und Handlungsfähigkeit beweisen wollten.

Keine Frage, die meisten Flüchtlinge bringen keinen Terror, sondern fliehen vor ihm. Ihr Leid wird bösartig missbraucht durch jene, die sich als Flüchtlinge ausgeben, obwohl sie Anschläge planen. Gleichwohl hängt Angela Merkels politische Zukunft wie noch nie an der Frage, ob die Sicherheitsbehörden auf Dauer so viel Erfolg und Glück haben werden wie diesmal.

© SZ vom 14.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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