EU-Erweiterung:Merkel will vorerst keine neuen Mitglieder

Kurz nach dem Ende ihrer Türkei-Reise hat die Bundeskanzlerin sich sehr kritisch über den Beitritt weiterer Länder zur Europäischen Union geäußert.

Europa müsse "sagen, wo seine Grenzen liegen", sagte Merkel im Podcast auf ihrer Internetseite, in dem sie am Samstag Schwerpunkte der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 vorstellte. "Wir haben Beitrittsverhandlungen mit Kroatien und auch mit der Türkei, aber wir wissen auch: Wir werden auf absehbare Zeit keine weiteren Mitgliedstaaten aufnehmen können." Die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei müssten "ergebnisoffen" geführt werden.

CSU-Chef Edmund Stoiber machte unterdessen bei der Landesversammlung der Jungen Union Bayern die Position der CSU klar: Es dürfe "auf keinen Fall" eine Vollmitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union geben. Die Beitrittsverhandlungen sollten zudem unterbrochen oder sogar abgebrochen werden, falls die türkische Regierung ihre Haltung gegenüber Zypern nicht ändere.

Türkei "kein europäisches Land"

Stoiber betonte, die Türkei sei zwar ein wichtiger Partner in der NATO, aber "kein europäisches Land". Seine Haltung habe nichts damit zu tun, dass "Europa ein Christenclub wäre", in den islamische Staaten nicht hinein dürften. Europa müsse aber eine Wertegemeinschaft sein - und dann könne die Türkei dort nicht "hineinpassen".

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