Entführungsopfer im Irak:Briten entsetzt über den Tod der Care-Chefin

Ein Video von der Ermordung einer Frau, bei der es sich vermutlich um Margaret Hassan handelt, hat in ihrem Heimatland große Bestürzung ausgelöst. Premier Tony Blair sprach ihrer Familie sein Mitgefühl aus.

Die vor vier Wochen im Irak entführte Care-Regionaldirektorin Margaret Hassan ist vermutlich von den Geiselnehmern getötet worden. Der arabische Fernsehsender Al Dschasira teilte am Dienstag mit, er habe ein Videoband erhalten, auf dem die Erschießung einer Frau zu sehen sei.

Dabei handele es sich vermutlich um Hassan. Kurz zuvor hatte bereits Hassans Familie erklärt, die 59-Jährige sei vermutlich tot. Hassan wäre die erste weibliche Geisel, die im Irak getötet wurde.

Keine offizielle Bestätigung

Ein letzte Bestätigung für den Tod von Hassan gab es zunächst noch nicht. Der britische Außenminister Jack Straw sagte, eine Auswertung des Videos habe ergeben, dass Hassan wahrscheinlich umgebracht worden sei.

Mit absoluter Sicherheit lasse sich das aber nicht sagen. Auch die US-Streitkräfte im Irak konnten ihren Tod nicht bestätigen.

Die Hilfsorganisation Care erklärte am Abend: "In tiefer Trauer hat uns die Nachricht von der Existenz eines Videobandes erreicht, aus dem der Tod unserer Kollegin Frau Margaret Hassan hervorgeht."

Die 59-Jährige war am 19. Oktober auf dem Weg zur Arbeit in Bagdad entführt worden. Sie besaß die irische, britische und irakische Staatsbürgerschaft, war mit einem Iraker verheiratet und lebte seit 30 Jahren in dem Land.

Sie arbeitete für Care Australien und war Wasserversorgungs- und Gesundheitsprojekte verantwortlich. Die Organisation stellte nach ihrer Entführung ihre Arbeit im Irak ein.

Indes gehen die US-Truppen nach der Eroberung von Falludscha verstärkt gegen Aufständische in anderen Städten des Iraks vor.

Während es in Mossul wenig Widerstand gab, kam es zu Rebellenangriffen in Kirkuk.

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