Energiepolitik:Peking möchte weg von Kernkraft

Die Volksrepublik China setzt nach eigenen Angaben langfristig nicht auf die Kernenergie, sondern will vor allem mit anderen Methoden Strom gewinnen.

"Die Kernkraft kann uns nicht retten, weil die weltweiten Vorräte an Uran und weiteren radioaktiven Mineralien (...) sehr begrenzt sind", zitierte die Tageszeitung China Daily den chinesischen Entwicklungs- und Reformausschuss. Wenn die chinesische Regierung derzeit so stark auf Kernkraft setze, dann sei dies nur als "vorübergehender Ersatz" für Kohle und Öl gedacht. Staatliche Medien hatten vergangene Woche berichtet, dass die Volksrepublik in den kommenden zehn Jahren jährlich drei neue Atommeiler bauen wolle.

China wolle fossile Brennstoffe wie Kohle und Öl künftig wirksamer nutzen, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Entwicklungsausschusses, Chen Mingde, bei einer Tagung im Süden des Landes.

Außerdem sollten erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Wasser und Wind stärker genutzt werden. Die Volksrepublik gewinnt derzeit rund 70 Prozent ihrer Energie aus Kohle, was die Umwelt stark verschmutzt; zugleich will das Land - wegen der hohen Ölpreise - seine Ölvorräte aufstocken, wie Chen sagte.

Es stelle sich aber auch die Frage, was mit dem Atommüll im bevölkerungsreichsten Land der Welt geschehen solle, sagte Chen. Während China derzeit unter zehn Millionen Kilowatt Strom aus Kernkraft gewinnt, sollen es bis zum Jahr 2020 rund 40 Millionen Kilowatt sein.

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