US-Präsident George W. Bush hat das Gesetz über die Lieferung von Nukleartechnologie an Indien unterschrieben. Der Vertrag ebnet den Weg für den Handel zwischen beiden Staaten im Bereich der Nukleartechnologie.
Vor 30 Jahren war nach dem ersten Atomtest des Landes ein Exportverbot verhängt worden. Das Abkommen sende ein Signal an die Welt, dass diejenigen Staaten, die den Weg der Demokratie und des verantwortlichen Handelns einschlügen, in den USA einen verlässlichen Freund fänden, sagte Bush.
Es werde die Zusammenarbeit beider Länder stärken. Außerdem werde dadurch "die Gefahr der Weitergabe von Atomwaffen verringert", meinte der US-Präsident. Offiziell soll der Vertrag mit Indien am Freitag in Washington unterschrieben werden.
Der US-Kongress hatte den Weg für den umstrittenen Nuklearhandel mit Indien erst vergangene Woche freigemacht. Die indische Regierung erhält damit künftig Zugang zum amerikanischen Markt für Atombrennstoffe, Reaktoren und andere Atomtechnologie. Um das Abkommen zu ermöglichen, hatte Indien sein Atomprogramm in einen zivilen und einen militärischen Teil getrennt.
Zivile Anlagen werden nun der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA zugänglich gemacht. Gleichzeitig verpflichtet sich Indien, keine neuen Atomwaffentests mehr zu unternehmen.
In Indien sind gegenwärtig 14 Reaktoren in Betrieb, neun weitere sind im Bau. Nach Angaben von Experten will Indien in den nächsten 15 Jahren 25 weitere Reaktoren bauen. Um die lukrativen Verträge bemühen sich amerikanische, französische und russische Firmen.
Der Vertrag ist umstritten, da Indien den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet hat.