Einigung mit Iran:Atomanlagen bald wieder unter Beobachtung

Iran hat sich nach zweitägigen Beratungen mit einer Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde geeinigt: Nun liegt ein konkreter Plan vor, der erneute Inspektionen iranischer Atomanlagen festlegt.

Man habe einen konkreten Plan mit weiteren Inspektionen iranischer Atomanlagen ausgearbeitet, sagte der iranische Atomunterhändler Javad Vaidi auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem stellvertretenden IAEA-Direktor Olli Heinonen in Teheran. Heinonen sprach von "sehr positiven" Gesprächen.

Der Iran habe zugesagt, noch ausstehende Fragen "innerhalb eines abgesprochenen Zeitraumes" zu klären. Einzelheiten zum Zeitplan nannten sie nicht.Inspekteure der UN-Atombehörde sollen auch die Urananreicherungsanlage bei Natans und den im Bau befindlichen Schwerwasser-Reaktor bei Arak in Augenschein nehmen, sagte Vaidi weiter.

Mehr Kooperation nach UN-Resolution

Der Plan gilt als letzte Anstrengung des Irans und der IAEA, eine weitere UN-Resolution gegen Teheran zu vermeiden. Die iranische Regierung hatte nach einem Treffen des iranischen Atom-Chefunterhändlers Ali Laridschani mit IAEA-Generaldirektor Mohammed El Baradei im Juni Kompromissbereitschaft bei der Klärung der noch ausstehenden Fragen zugesagt und Inspekteuren der Wiener Atomenergiebehörde einen größeren Zugang zu iranischen Atomanlagen in Aussicht gestellt.

Teheran hatte die verbesserte Kooperation mit der IAEA eingeleitet, nachdem der UN-Sicherheitsrat im März eine neue Resolution verabschiedete, die ein Waffenembargo, Reisebeschränkungen und das Einfrieren von Auslandsgeldern vorsieht.

Der Westen befürchtet, dass das iranische Atomprogramm dem Bau von Atomwaffen dient. Teheran hat dies stets zurückgewiesen und auf ein Recht auf Urananreicherung bestanden, eine Aussetzung des Programms aber nicht ganz ausgeschlossen. Angereichertes Uran kann sowohl zum Betrieb von Kernkraftwerken als auch zum Bau von Atombomben verwendet werden.

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