Ehegattensplitting:Von der Leyen im Reformeifer

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen unternimmt einen neuen Anlauf zur Veränderung des Ehegattensplittings. Im Zentrum steht eine stärkere Berücksichtigung der Kinder.

Derzeit werde in ihrem Ministerium berechnet, wie man das heutige Ehegattensplitting um eine Kinderkomponente erweiteren könnte, sagte die CDU-Politikerin am Sonntag im Deutschlandfunk. Es sei wichtig, Kindererziehung steuerlich zu fördern.

Zugleich sprach sich die Familienministerin aber erneut dagegen aus, das Ehegattensplitting zu kappen, wie es die SPD fordert. "Das hieße nämlich, dass Familien, Ehen, die mehr als 35.000 Euro verdienen, eine Steuererhöhung bekommen, und zwar unabhängig davon, ob sie Kinder haben oder nicht."

CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla hatte im März bereits bekräftigt, das Ehegattensplitting um eine Kinderkomponente zu erweitern. Im Januar hatte das Familienministerium angekündigt, noch in diesem Jahr Vorschläge vorzulegen. Die Förderung von Familien durch das steuerliche Ehegattensplitting ist seit vielen Jahren umstritten. Kritisiert wird vor allem, dass die 1958 eingeführte Regelung nicht mehr zeitgemäß sei, weil sie die Einverdiener-Ehe bevorzuge und andere Formen von Lebensgemeinschaften überhaupt nicht berücksichtige.

(dpa)

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