Drogenkonsum in Deutschland:Deutsche kiffen wie eh und je

Die Sehnsucht nach dem Rausch ist ungebrochen. Neueste Zahlen zeigen: Der tägliche Joint gehört für viele zum Leben dazu.

Jan Schepmann, Berlin

Bill Clinton hat´s getan, George Michael und auch Ulrich Wickert griff zur Tüte. Cannabis ist nicht allein das bevorzugte Rauschmittel von Hippies oder Künstlern. Der Stoff ist beliebt wie eh und je, das zeigen auch neueste Zahlen der Bundesdrogenbeauftragen Sabine Bätzing.

Der mit Sorgfalt handgedrehte Joint gehört für viele zum täglich praktizierten Ritual. (Foto: Foto: ddp)

Vor allem unter Jugendlichen ist der Stoff nach wie vor begehrt: 3,3 Prozent der 14- bis 17-Jährigen konsumieren die pflanzliche Droge regelmäßig. Das war in den vergangenen Jahr nicht anders. Allerdings sinkt die Beliebtheit der Droge bei den Teenagern, die sich nur gelegentlich berauschen: Vor drei Jahren haben noch gut ein Viertel der 14 bis 17-Jährigen ab und zu Cannabis konsumiert - heute sind es gerade noch 13 Prozent. Doch diejenigen, die häufiger kiffen, bleiben auch dabei.

Das gilt auch für die älteren Kiffer. Unter den 18- bis 64-Jährigen greifen etwas über zwei Prozent regelmäßig zur Tüte. Fast ein Viertel der Erwachsenen probiert im Lauf des Lebens einmal aus, wie es ist, Cannabis zu rauchen. Unter den jungen Erwachsenen unter 39 ist es sogar ein Drittel, vor allem Männer.

Ungefährlich ist der Rausch nicht: Die Konzentration des Rauschmittels Tetrahydrocannabinol (THC) im Stoff liegt heute bei rund 25 Prozent. Zu Hippie-Zeiten waren es nur zwei Prozent. Wer sich jeden Tag seinen Joint dreht, kann sich durchaus mal mitten in einer Psychose wiederfinden.

Spätestens wenn auch dem Arbeitgeber die mangelnde Einsatzbereitschaft und zunehmende Vergesslichkeit auffällt, sollte der Konsum eingeschränkt werden.

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